BWV Anh. I 12 BC G [17] Textdichter: Christian Friedrich Henrici ( = Picander) Textdruck: CANTATA auf das Nahmensfest-Fest seiner Kö- igl. Hoheit, das Durchlauchtigsten Chur- ürstens zu Sachsen etc. ect. den 3. August 1733 |
Nachdruck (Text): 1748 Entstehungszeit des Textes: vor August 1733 (EA) EA: 03.August 1733 N.B.: |
Frohes Volk, vergnügte Sachsen, sehet Heil und Wonne wachsen, sehet eure Wohlfahrt blühn. Euer Glanz verdunkelt nimmer, Zeit und Schicksal hat dem Schimmer die Beständigkeit verliehn. | Parodiebezug Übernahme aus BWV Anh. I 18 / 1 BC G 39 / 1 bzw. BWV 11 / 1 BC D 9 / 1 |
Beglücktes Land, was geht dir ab? Sank dein August gleich in das Grab zu deinem Leide nieder so lebt dein August doch noch wieder. Die Tränen-Flut, das Angst-Geschrei, so dich vorher erschreckt, ist nun vorbei. Denn heute dieser Tag August hat dir nun einen Regen-Bogen, zum Zeichen ungestörter Lust, untrüglich aufgesteckt, und der Zufriedenheit die Pforten aufgetan. Auf! und vergnüge dich daran. | |
Holder, angenehmer Schein! Deine Strahlen, deine Blicke sind der Einfluß unserm Glücke. Wie die Pflanzen und die Saaten durch die Sonne wohl geraten, und durch ihre Kraft gedeihn, so muß auch dein Wesen sein. | Parodiebezug Übernahme aus BWV Anh. I 18 / 3 BC G 39 / 3 |
Durchlauchtigster August, du Selbst vergnüg auch Dich an Deines treuen Landes Lust, und schaue, wie Dein Untertanen einander sich, dich zu verehren, anermahnen. Doch Herr, die Ehrfurcht nicht allein, die Liebe will das Hauptwerk sein. Nicht darum zwar, weil sie uns angebohren war, nein! Weil uns Dein Regieren die Überzeugung täglich gibt, daß Deine Huld das Land von Herzen liebt. Und jeder, der Dir zugehört, und Dein Gebot gehorsamst ehrt, wird anders nichts als das im Munde führen: | |
Wie ruhig, wie sicher ist unser Gedeien, Augustus hat selber Sein eigenes Ohr. Er nahet sich unser, er läßt sich das Quälen der Klagenden selber geduldig erzählen, vertilget der Bosheit verdammlich Geschlechte, besorget, beschützet, befördert die Rechte und ziehet der Redlichen Tugend empor. | Parodiebezug Übernahme aus BWV Anh. I 18 / 5 BC G 39 / 5 |
Herr, unsrer Nachbarn Neid ruft uns von allen Enden zu: Hier thronet die Gerechtigkeit, hier ist ihr rechtes Eigentum. Wo ist ein Fürst von solchem Ruhm, wer ist so weise, so gerecht, so gütig als wie Du? | |
Schön und herrlich sprost die Raute über Chur und Schwerter aus, kann es wohl der Hoffnung fehlen, wenn wir so viel Reiser zählen? Nein, ach! Nein, ein solch Gedeien, hat kein Wanken nicht zu scheuen. | Parodiebezug Übernahme aus BWV Anh. I 18 / 7 BC G 39 / 7 |
Beglücktes Land, gepriesne Zeit! Wenn Tugend, wenn die Frömmigkeit den Zepter selber führen, wie kann der Segen sich verlieren? Auf die Gerechtigkeit ist unser Regiment gebaut. Schaut, Bürger, schaut, die feste Sicherheit, das ruhige Beschirmen, wer will so eine Festung stürmen? | |
Labe dich, du fromme Schar, nimm nur deine Treue wahr, führ ein unbesorgtes Leben. Alles andre, was dir dient, und wodurch dein Glücke grünt, wird die Gott und August geben. | Parodiebezug Übernahme aus BWV Anh. I 18 / 9 BC G 39 / 9 |
Der Herr, der Fürsten nimmt und giebt, und der Dich, großer August, liebt, bestätige Dein Haus, und rüste Dich auf allen Wegen mit langem Leben, Heil und Segen, mit Überfluß des Guten aus! Dein teuerster Gemahl, das Kleinod Österreichs, dein Kur-Prinz, Prinzen, Prinzeßinnen, die Himmel, Zeit und Glück im Schosse lieb gewinnen, erquicken Sich in solchem Wohlergehn, wie Palmen sonst an frischen Bächen stehn! | |
Großer Erhalter, der alles erschafft, sende von oben die segnende Kraft, segne den gütigen Vater des Landes, fördre, was Klugheit und Vorsicht beschleußt, schenke, was Hoffen und Wünschen verheist, Kröne die Waffen mit freudigen Siegen, Gönne den Zeiten ein festes Vergnügen. | Parodiebezug Übernahme aus BWV Anh. I 18 / 10 BC G 39 / 10 |