BWV Anh. I 11 BC G [16] Textdichter: Christian Friedrich Henrici ( = Picander) Textdruck: Originaler Textdruck Bey der hohen-Nahmens-Feyer Ihro Königl. Maj. in Pholen und Churfl. Durchl. zu Sachsen etc. bezeigte In einer geringen MUSIC Seinen allerunthänigsten Glüchwunsch Christian Friedrich Henrici. Leipzig, den 3. Aug.1727 Nachdruck 1729 Bey Ihro Majestät Hohen Nah- mens-Feyer, Leipzig, den 3.Aug. 1727. Drama per Musica. Providentia, Fama, Salus, Pietas |
Nachdruck (Text): Entstehungszeit des Textes: EA: N.B.: |
Es lebe der König, der Vater im Lande, Der weise, der milde, der tapfer August! Er ist unser Schmuck und Ruhm, Er ist unser Eigenthum, Er ist Selbst des Himmels Lust, Der weise, der milde, der tapfer August! | Parodiebezug BWV 215 / 1 BC G 21 / 1 bzw. BWV 232 / 23 BC E 1 / 23 |
August, unsterblicher August, Wo ist ein Land An Ruh und Segen, Heil und Lust, Wie Sachsen, so bekannt? Wer ist wie Du? Wer ist Dir gleich? Durch Dich allein Muß Land und Reich In dem Besitz der fetten Jahre seyn. Wer siehet einem Unterthan Noth oder Kummer an? Wir sind beschützt, wir sind ernährt, Und jauchtzen im Genuß der Gaben, Die Deine Vater-Huld gewährt: Hier wohnet die Befriedigung; Ein iedes hat genung, Weil wir an Dir ja alles haben! | |
Lobt, ihr Völcker, unsre Wonne, Habet Lust an unsrer Lust! Sagt: Gesegnet sind die Sachsen; Aber sagt auch: dieses Wachsen Giebt uns unser Herr, August. | |
Landes-Liebe. Und darum, Herr versichre Dich, So viel Dir Seelen unterthan, So viel triffst Du auch Hertzen an, Die Dir zu Liebe sich Die Jahre kürtzen lassen wollten, Daß Deine Jahre für und für Und sonder Ende währen sollten. -wir hangen stets und gantz an Dir, Und ob Du gleich seit einer langen Frist Der Zärtlichkeit entrissen bist; So sind wir dennoch deiner Spur Mit Beten und Verlangen In wahrem Geiste nachgegangen; Dein Hertze fühlet es, Dis Vater-Hertze frage nur! | |
Entferne Deine holden Blicke, Verstelle gleich Dein Angesicht, Die Liebe wanckt und weicht doch nicht. Sie folgt Dir nach, sie schliest Dich ein. Und weil sie muß Dein Gleitsmann seyn, So kömmt sie auch mit Dir zurücke. Da Capo. | |
Landes-Glückseligkeit und Landes-Liebe. Geneigter Himmel, dem bekannt, Wie das getreue Sachsen-Land Den König, seinen August, schätzet, Erhöre das Gebet, Das früh und spät An deinen Thron mit Innbrunst setzet: Mehre, spahre Seine Jahre, Daß Sein Lauf, wie Seine Thaten, Übermenschlich mag gerathen. Die Landes-Liebe. | |
Frommes Schicksal, wenn ich frage, Ob das Wachsthum froher Tage Meines Königs ferner da? Ach so sage, sage: Ja! Eccho. Ja! Und vor solchem Untergange Schütz uns mächtig, schütz uns lange!Eccho. lange! | Parodiebezug BWV 213 /5 BC G 18 / 5 |
Landes-Fürsehung. Getrost, ihr treuen Unterthanen, Das ist der Allmachts-Schluß: Wie August mehr als alle Trefflichkeit Der Helden Seiner Ahnen In Seine Seele schleußt; So will der Himmel Seiner Zeit, Die er schon hier selbst göttlich preißt, Derselben Jahre Ziel Zusammen übergeben, Getrost! Er wird noch viel, Er wird der Zeit zum Wunder leben. | |
Ich will Ihn hegen, Ich will Ihn pflegen Und seiner Seele freundlich thun. Mein Auge soll Ihn leiten, Mein Arm soll vor Ihn streiten, Auf meinen Händen soll er ruhn. | Parodiebezug BWV 212 / 14 BC G 32 / 14
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Landes-Glücke. Wohl mir! Mein Wohlergehn Wird, wie ein Fels, so unbewegt, So fest und ewig stehn, Und wo es möglich ist, sich annoch mehr erhöhn. | |
Landes-Liebe. Nun wird ich unersättlich seyn, Den milden August zu umfassen, Und keinen Tag vorüber lassen, Ihm Lippen und Hertze zum Wunsche zu weihn. | |
Es lebe der König, der Vater im Lande, Zum Troste, zur Freude, zur Zierde der Welt, Und Sein Printz, Sein Salomo Grün und blühe gleichfalls so, Wie es Seiner Lust gefällt, So bleibet noch alles gesegnet im Stande. Es lebe der König, der Vater im Lande, Zum Troste, zur Freude, zur Zierde der Welt. | Parodiebezug BWV 215 / 1 BC G 21 / 1 bzw. BWV 232 / 23 BC E 1 / 23 |