BWV 193a BC G 15 Textdichter: Christian Friedrich. Henrici = Picander Textdruck: Entstehungszeit des Textes vor dem 03. August 1727 (EA) N.B.: Musik nahezu vollständig verschollen |
Wortlaut des originalen Textdruck Bey der Hohen Nahmens-Feyer Ihro Königl. Maj. in Pohlen und Churfl. Durcl. zu Sachsten ect. bezeigte In einer gerinen mUSIC Seinen allerunterthänigsten Glückwunsch Christian Friedrich Henrici. Leipzig, den 3. Aug.1727 |
Aria / Coro - Der Rat der Götter Ihr Häuser des Himmels, ihr scheinenden Lichter Seid gebückt. Denn Augustus Namensglänzzeit Wird in eure helle Grentzen Heute heilig eingerückt. | möglicher Parodiebezug zu BWV 193 / 1& 7 BC B 5 / 1& 7 |
Recitativo - Providentia Preiswürdigster August, du Schmuck der Welt, du auch des Himmels Lust, nun schreib ich deines Namens Ruhm als ein der Ewigkeit schon längst geweihtes Eigentum, zum Wunder der noch späten Zeit, und als ein Licht der Nachwelt ein. Ihr Sterne machet Platz, Augustus soll hinein. | |
Aria - Providentia Nenne deinen August: Gott! Prange, Rom mit Spiel und Feste, Sachsens August ist der Größte, weil sein eigner Lorbeern blühn Sachsens August ist der Beste, denn Sanftmut und Liebe verewigen Ihn. | |
Recitativo - Fama O! schöner Tag, o! schöne Blicke, August lebt Er blüht im Glücke! Was aber hat allhier das Göttliche Verhängnis für. soll ich von Englands Pein von Moskau Plagen noch ferner sagen? Nein! Nein! Der Tag soll heute freudig seyn Augustus lebt er blüht im Glücke. | |
Arià Duetto - Fama & Providentia Fama& Providentia Ich will rühmen ich will sagen du sollst rühmen, du sollst sagen a due Von den angenehmen Tagen, wie sich Reich und Land erfreut Providentia aber von der Seltenheit deines Königs Herrlichkeit Fama und Providentia Will ich selbst die Sterne fragen, sollst du selbst die Sterne fragen. | möglicher Parodiebezug zu BWV 232 / 7 BC E 2 / 7 |
Recitativo - Providentia, Fama & Salus Providentia So Augustus nicht an Ruhm und Taten Seines gleichen, so soll auch Seiner Jahre Lauf ein unerhörtes Ziel erreichen. Fama So recht! Und ob ich zwar bei nahe ganz und gar durch Seines Lobes Wunder-Dinge mich heiser oder müde singe, so kan mir doch nichts süßer fallen, als lange lange noch von Seinem Ruhm zu schallen. Providentia Sein Bild, Sein heilig Angesicht häng ich im Saal der Götter auf, damit Sein Leben auf der Erden von dem Verfall der Zeit kann desto mehr geschützet werden. Salus So soll die Grenzens Müdigkeit noch täglich frische Quellen haben, mit unerschöpfften Heil und Lust, die Königliche Brust, das edelste der Welt, zu laben. | |
Aria - Salus Herr! So groß als Dein Erhöhen pflantz ich auch Dein Wohlergehen ewigem Gedeien ein. Deine Krafft will ich erhalten, wie die Alder nicht veralten, wie die Felsen feste seyn. | möglicher Parodiebezug zu BWV 193 / 3 BC B 5 / 3 |
Recitativo - Pietas Wie bin ich doch ergötzt, daß Sachsens Wunsch und Pflicht nun der Erhörung werth geschätzt. das uns erfreute Licht erregt im Lande Jubel-Lieder, der König lebt. Er stärkt Sich wieder! Der Himmel will, er soll unsterblich sein. Wohlan! so bauet Freuden-Säulen, und weihet Andachts-Tempel ein, dem Könige die Ehre der Vergötterung noch lebend zu ertheilen. | |
Aria - Pietas Sachsen, komm zum Opfer-Herd, laß den Weihrauch lieblich brenne, daß Sein Herze mög erkennen, daß du Seines Glanzes wert. | möglicher Parodiebezug zu BWV 193 / 5 BC B 5 / 5 |
Recitativo - Pietas Doch wozu wollen wir viel Tempel bauen? So viel Dir, mildester August, an Untertanen ist bewusst, so viel wirst Du auch Herzen schauen, die Tempel und Altäre sind, von Lieb und Demuth angezündt, die heute vor Dein Heil und Leben den Wunsch durch mich an statt des Opffers geben:
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Aria - Pieta & Coro Pietas Himmel, erhöre das betende Land, schütze den König mit mächtiger Hand, segne des Besalbten Namen! Coro Amen! Amen! Amen! Pietas Langes Leben, Fried und Ruh setze Seinen Jahren zu und pflege von oben den Fürstlichen Samen! Coro Amen! Amen! Amen! Tutti So haben wir güldene Zeiten zu erben, so scheun sich selber die Greiß e zu sterben. | |
Horat. Praesenti Tibi maturos largimur honores
| Horat. Dir aber schenken wir in deiner Gegenwart wohlverdiente Ehrungen |