BWV1/2/2a/3 20 BC A 95
EA: 11. Juni 1724
Textdichter: unbekannt
Entstehungszeit des Textes: vor 11. Juni 1724 (EA)
N.B.: Satze 2 - 6 und 8 - 10 sind Umdichtungen des Chorales Rists.
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Autographe Partitur Titelumschlag Domin: 1 post Trinit: O Ewigkeit du Doner Wort etc. â 4 Voc: Tromba 3. Hautbois 2 Violini Viola è Continuo di Sign: J S Bach Autographe Partitur Kopftitel JNDNJC. Concerto Dominica 1 post Trinitat. Originalstimmen Titelumschlag Domin: 1. post Trinit: O Ewigkeit du Donner-Wort a. 4. Voc: Tromba 3. Hautbois 2 Violini Viola con Continuo d. Signore Joh.Seb.Bach |
Chorale Soprano e Tromba da tirarsi, Alto, Tenore, Basso, Oboe I-III, Violino I&II, Viola, Basso continuo: O Ewigkeit, du Donnerwort, O Schwert, das durch die Seele bohrt O Anfang sonder Ende! O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit, ich weiß vor großer Traurigkeit nicht, wo ich mich hinwende.
Mein ganz erschrocken Herz erbebt, daß mir die Zung am Gaumen klebt. |
Cantus firmus & Choraltext
Johann Rist, 1642 1. Strophe aus " O Ewigkeit, du Donnerwort"
O Ewigkeit, du Donnerwort,
o Schwert, das durch die Seele bohrt.
o Anfang sonder Ende!
O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit,
ich weiß vor großer Traurigkeit
nicht, wo ich mich hinwende;
mein ganz erschrocknes Herz erbebt,
daß mir die Zung am Gaumen klebt.
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Recitativo Tenore, Basso continuo: Kein Unglück ist in aller Welt zu finden, das ewig dauernd sei es muß doch endlich mit der Zeit einmal verschwinden. Ach! aber ach! die Pein der Ewigkeit hat nur kein Ziel sie treibet fort und fort ihr
Marterspiel, ja, wie selbst Jesus spricht, aus ihr ist kein Erlösung nicht. |
Choraltext
Johann Rist, 1642 Choralezitat aus der 2. Strophe von "O Ewigkeit, du Donnerwort"
Kein Unglück ist in aller Welt,
das endlich mit der Zeit nicht fällt,
und ganz wird aufgehoben:
die Ewigkeit hat nur kein Ziel,
sie treibet fort und fort ihr Spiel,
läßt nimmer ab zu toben,
ja wie mein Heiland selber spricht:
aus ihr ist kein Erlösung nicht |
Aria Tenore, Violino I& II, Viola, Basso continuo: Ewigkeit, du machst mir bange, ewig, ewig ist zu lange! Ach, hier gilt fürwahr kein Scherz. Flammen die auf ewig brennen, ist kein Feuer gleich zu nennen es erschrickt und bebt mein Herz, wenn ich diese Pein bedenke und den Sinn zur Hölle lenke. |
Choraltext
Johann Rist, 1642 Choralezitat aus der 3. Strophe von "O Ewigkeit, du Donnerwort"
O Ewigkeit, du machst mir bang!
O ewig, ewig ist zu lang,
hier gilt fürwahr kein Scherzen!
Drum wenn ich diese lange Nacht,
zusammt der großen Pein betracht,
erschreck ich recht von Herzen.
Nichts ist zu finden weit und breit
so schrecklich, als die Ewigkeit. |
Recitativo Basso, Basso continuo: Gesetz, es dau'rte der Verdammten Qual so viel Jahr, als an der Zahl auf Erden Gras, am Himmel Sterne wären Gesetz, es sei die Pein so weit hinausgestellt, als Menschen in der Welt von Anbeginn gewesen, so wären doch zuletzt derselben Ziel und Maßgesetzt: Sie müßt doch
einmal aufhören. Nun aber, wenn du die Gefahr, Verdammter! Tausend Millionen Jahr Mit allen Teufeln ausgestanden, So ist doch nie der Schluß vorhanden die Zeit, so niemand zählen kann, fängt jeden Augenblick zu deiner Seelen ewgem Unglück sich stets vor neuem an. |
Choraltext
Johann Rist, 1642 Choralezitat aus der 6. Strophe von "O Ewigkeit, du Donnerwort"
Nun aber, wenn du die Gefahr
viel hunderttausend tausend Jahr
hast kläglich ausgestanden,
und von den Teufeln solcher Frist
ganz grausamlich gemartert bist,
ist doch kein Schluß vorhanden:
die Zeit, so Niemand zählen kann,
die fänget stets von neuem an. |
Aria 3 Hautb. Aria Basso, Oboe I-III, Basso continuo: Gott ist gerecht in seinen Werken: Auf kurze Sünden dieser Welt Hat er so
lange Pein bestellt Ach wollte doch die Welt dies merken! Kurz ist die Zeit, der Tod geschwind, bedenke dies, o Menschenkind! |
Choraltext
Johann Rist, 1642 Choralzitat aus der 9. Strophe von "O Ewigkeit, du Donnerwort"
Ach Gott, wie bist du so gerecht,
wie strafest du die bösen Knecht
so hart im Pfuhl der Schmerzen!
Auf kurze Sünden dieser Welt
hast du so lange Pein bestellt,
Ach nimm es wohl zu herzen,
betracht es oft, O Menschenkind,
kurz ist die Zeit, der Tod geschwind. |
Aria Alto, Violino I&II, Viola, Basso continuo: O Mensch, erette deine Seele, entfliehe Satans Sklaverei und mach dich von Sünden frei, damit in jener Schwefelhöhle der Tod, so die Verdammten plagt, nicht deine Seele ewig nagt. O Mensch, errette deine Seele! | |
Chorale Soprano e Tromba da Tirarsi e Oboe I e Oboe II e Violino I, Alto e Oboe III e Violino II, Tenore e Viola, Basso, Basso continuo: Solang ein Gott im Himmel lebt und über allen Wolken schwebt, wird solche Marter währen: es wird sie Plagen Kält und Hitz, Angst, Hunger, Schrecken, Feur und
Blitz und sie doch nicht verzehren. Denn wird sich enden diese Pein, wenn Gott nicht mehr wird ewig sein. |
Cantus firmus & Choraltext
Johann Rist, 1642 11. Strophe aus " O Ewigkeit, du Donnerwort"
So lang ein Gott im Himmel lebt,
und über alle Wolken schwebt,
wird solche Marter währen;
es wird sie Plagen Kält und Hitz,
Angst, Hunger, Schrecken, Feur und Blitz,
und sie doch nicht verzehren.
Dann wird sich enden diese Pein,
wenn Gott nicht mehr wird ewig sein. |
Parte Seconda |
Aria Basso, Tromba, Violino I&II, Viola, Oboe I e Violino I, Oboe II e Violino II, Oboe II e Viola, Basso continuo: Wacht auf, wacht auf, verlorne Schafe, ermuntert euch vom Sündenschlafe und bessert euer Leben bald! Wacht auf, eh die Posaune schallt, die euch
mit Schrecken aus der gruft zum Richter aller Welt vor das Gerichte ruft! |
Choraltext
Johann Rist, 1642 Choralzitat aus der 13. Strophe von " O Ewigkeit, du Donnerwort"
Wach auf, o Mensch, von Sündenschlaf,
ermuntre dich, verlornes Schaf,
und bessre bald dein Leben.
Wach auf, es ist sehr hohe Zeit,
es kommt heran die Ewigkeit,
dir deinen Lohn zu geben.
Vielleicht ist heut der letzte Tag;
wer weiß, wie man noch sterben mag?
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Recitativo Alto, Basso continuo: Verlaß, o Mensch, die Wollust dieser Welt, Pracht, Hoffart, Reichtum, Ehr und Geld bedenke doch in dieser Zeit annoch, da dir der Baum des Lebens grünt, was dir zu deinem Frieden dienet! Vielleicht ist dies der letzte Tag, kein Mensch weiß, wenn er sterben mag. Wie leicht, wie bald ist mancher tot und kalt! Man kann noch diese Nacht den Sarg vor deine Tür bringen. Drum sei vor allen Dingen auf deiner Seelen Heil bbedacht! |
Choraltext
Johann Rist, 1642 Choralzitat aus der 14. Strophe von " O Ewigkeit, du Donnerwort"
Ach laß die Wollust dieser Welt,
Pracht, Hoffart, Reichthum, Ehr und Geld
dir länger nicht gebieten,
Schau an die große Sicherheit,
die falsche Welt und böse Zeit,
zusammt des Teufels Wüthen.
Vor allen Dingen hab in Acht
die vorerwähnte lange Nacht. |
Duetto Aria Duetto Alto, Tenore, Basso continuo: O Menschenkind, hör auf geschwinde, die Sünd und Welt zu lieben, daß nicht die Pein, wo Heulen und Zähneklappen sein, dich ewig mag betrüben! Ach spiegle dich am reichen Mann, der in der Qual auch nicht einmal ein Tröpflein
Wasser haben kann! |
Bezüge zu Johann Rist, 1642 16. Strophe aus " O Ewigkeit, du Donnerwort"
O du verfluchtes Menschenkind,
von Sünden toll, von Herzen blind,
laß ab die Welt zu lieben!
Ach, ach, soll denn der Höllen Pein,
da mehr denn tausend Henker sein,
ohn Ende dich betrüben?
Wo ist ein so beredter Mann,
der dieses Werk aussprechen kann?
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Chorale Soprano e Tromba da Tirarsi e Oboe I e Oboe II e Violino I, Alto e Oboe III e Violino II, Tenore e Viola, Basso, Basso continuo: O Ewigkeit, du Donnerwort, O Schwert, das durch die Seele bohrt O Anfang sonder Ende! O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit, ich weiß vor großer Traurigkeit nicht,
wo ich mich hinwende. Nimm du mich, wenn es dir gefällt, Herr Jesu, in dein Freudenzelt! |
Cantus firmus & Choraltext
Johann Rist, 1642 16. Strophe aus " O Ewigkeit, du Donnerwort"
O Ewigkeit, du Donnerwort,
o Schwert, das durch die Seele bohrt,
o Anfang sonder Ende!
O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit,
ich weiß vor großer Traurigkeit
nicht wo ich mich hinwende.
Herr Jesu, wenn es dir gefällt,
nimm mich zu dir ins Himmelszelt |