BWV1/2/2a/3 188 BC A 154
EA 17. Oktober 1728 oder 09. November 1729
Textdichter: Christian Friedrich Henrici = Picander, Leipzig 1728 Cantaten auf die Sonn- und Festtage durch das gantze Jahr. Nachdrucke 1732/1737/1748
Entstehungszeit Text: vor 17. Oktober 1728 (EA)
N.B.: Die autographe Partitur von BWV 188 wurde schon im frühen 19. Jhd bewußt in zahlreiche Einzelstücke zerschnitten um möglichst viele"Bach-Reliquien"zu erhalten. Daher ist das Werk fragmentarisch überliefert. Im wesentlichen Fehlen ca. die ersten 250 Takte der Sinfonia, die Sätze 2 - 6 lassen sich im wesentlichen durch ander Abschriften rekonstruieren. Die Sinfonia steht im Zusammenhang mit Satz 3 aus BWV 1052 und ist darüber mit mehr oder weniger großen Unsicherheiten zu rekonstruierbar.
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[Sinfonia Organo obligato, Oboe I&II, Taille, Violino I&II, Viola, Basso continuo] | Parodiebezug Takt 1 - ca. 250 verschollen nach BWV 1052 / 3 BC O rekonstruierbar. Die Parodievorlage ist ein ansonst verschollenes Konzert, dieses scheint als gemeinsames Urbild für beide Werke verwendet worden zu sein. |
Aria Tenore, Oboe I, Violino I&II, Viola, Basso continuo: Ich habe meine Zuversicht, auf den getreuen Gott gericht' da ruhet meine Hoffnung feste. Wenn alles bricht, wenn alles fällt, wenn niemand Treu und Glauben hält, so ist doch Gott der allerbeste. | |
Recitativo Basso, Basso continuo: Gott meint es gut mit jedermann auch in den allergrößten Nöten. Verbirgt er gleich seine Liebe, so denkt sein Herz doch heimlich dran, das kann er niemals nicht entziehn und wollte mich der Herr auch töten, so hoff ich doch auf ihn. Denn sein erzürntes Angesicht ist anders nicht als eine Wolke trübe, sie hindert nur den Sonnenschein, damit durch einen sanften Regen der Himmelssegen um so viel reicher möge sein. Der Herr verwandelt sich in einen grausamen, um desto tröstlicher zu scheinen er will, er kann's nicht böse meinen. Drum laß ich ihn nicht, er segne mich denn. | Bibeltext vgl. 1.Moses 32,27 und Canticum Simeonis |
Aria Alto, Organo obligato, Violoncello: Unerforschlich ist die Weise, wie der Herr die Seinen führt. Selber unser Kreuz und Pein muß zu unserm Besten sein und zu seines Namens Preise. | |
Recitativo Soprano I& II, Viola, Basso continuo: Die Macht der Welt verlieret sich. Wer Kann auf Stand und Hoheit bauen? Gott aber bleibet ewiglich, wohl allen, die auf ihn vertrauen! | |
Chorale Soprano, Alto, Tenore, Basso, Basso continuo, [Stromenti colla parte]: Auf meinen lieben Gott trau ich Angst und Not er kann mich allzeit retten aus Trübsal, Angst und Nöten mein Unglück kann er wenden, steht als in seinen Händen. | Cantus firmus & Choraltext 1. Strophe aus "Auf meinen lieben Gott", Lübeck wohl vor 1603 |