BWV1/2/2a/3 186 BC A 108
EZ: evt 1723
EA: 11. Juli 1723
WA: um 1746 - 1749
evt. nur 01. Teil = Sätze 1 - 6
Textdichter: Salomon Franck Erweiterung und Umdichtung durch unbekannten Verfasser
Textdruck: Evangelische Sonn- und Festtages-Andachten, Weimar und Jena 1717 (bzgl. Originaltext S. Franck)
Entstehungszeit des Textes: vor 1717 (EA Druck)
Werkfassungen.: Das die Kantate eine Umarbeitung von
BWV1/2/2a 186a BC A [5]
ist wird mittlerweile in Frage gestellt,
ein gesicherter Beweis scheint zu fehlen.
Sollte es trotzdem so sein,
ist deren Musik evt. in der Umarbeitung zu BWV1/2/2a/3 186 BC A 108 überliefert. und könnte teilweise (jedoch mit Unsicherheiten) rekonstruieren werden.
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Originalpartitur Kopftitel JJ. Dominica 7. post Trinitatis di Johann Sebastian Bach anno 1723 |
Coro Soprano, Alto, Tenore, Basso, Oboe I e Violino I, Oboe II e Violino II, Taille e Viola, Basso continuo e part. Fagotto: Ärgre dich, o Seele nicht, daß des allerhöchsten Licht, Gottes Glanz und Ebenbild, sich in Knechtsgestalt verhüllt. Ärgre dich, o Seele nicht! | Parodiebezug BWV 186a / 1 BC A [5] / 1 |
Recitativo Basso, Basso continuo: Die Knechtsgestalt, die Not, der Mangel trifft Christi Glieder nicht allein, es will ihr Haupt selbst arm und elend sein. Und ist nicht Reichtum, ist nicht Überfluß des Satans Angel, so man mit Sorgfalt meiden muß? Wird dir im Gegenteil die Last zu viel zu tragen, wenn Armut dich beschwert, wenn Hunger dich verzehrt, und willst sogleich verzagen, so denkst du nicht an Jesum, an dein Heil. Hast du wie jenes Volk nicht bald zu essen, so seufzest du: Ach Herr, wie lange willst du mein vergessen? | |
Aria Basso, Basso continuo: Bist du, der mir helfen soll, eilst du nicht, mir beizustehen? Mein Gemüt ist zweifelsvoll, du verwirfst vielleicht mein Flehen doch, o Seele, zweifle nicht. Laß Vernunft dich nicht bestricken, deinen Helfer, Jakobs Licht, kannst du in der Schrift erblicken! | Parodiebezug BWV 186 / 2 BC A 108 / 2 |
Recitativo Tenore, Basso continuo: Ach, daß ein Christ so sehr vor seinen Körper sorgt! Was ist er mehr? Ein Bau von Erden, der wieder muß zur Erde werden, ein Kleid, so nur geborgt. Er könnte ja das beste Teil erwählen, so seine Hoffnung nie betrügt: das Heil der Seelen, so in Jesu liegt. O selig! wer ihn in der Schrift erblickt, wie er durch seine Lehren auf alle, die ihn hören, ein geistlich Manna schickt! Drum, wenn der Kummer gleich das Herze nagt und frißt, so schmeckt und sehet doch, wie freundlich Jesus ist! | |
Aria Hoboe da Caccia Aria Tenore, Oboe I e Violino I e Violino II, Basso continuo: Mein Heiland läßt sich merken in seinen Gnadenwerken. Da er sich kräftig weist, den schwachen Geist zu lehren, den matten Leib zu nähren, dies sättigt Leib und Geist. | Parodiebezug BWV 186a / 3 BC A [5] / 3 |
Chorale Soprano, Alto, Tenore, Basso, Oboe I&II, Violino I&II, Viola, Basso continuo: Ob sichs anließ, als wollt er nicht, laß dich es nicht erschrecken denn wo er ist am besten mit, da will ers nicht entdecken. Sein Wort laß dir gewisser sein, und ob dein Herz spräch lauter Nein, so laß dir doch nicht grauen! | Cantus firmus & Choraltext Paul Speratus, 1524 12. Strophe aus "Es ist das Heil uns kommen her" |
Fine della 1 parte Nach der Predigt |
Recitativo Basso, Violino I&II, Viola, Basso continuo: Es ist die Welt die große Wüstenei der Himmel wird zu Erz, die Erde wird zu Eisen, wenn Christen durch den Glauben weisen, daß Christi Wort ihr größter Reichtum sei der Nahrungssegen scheint von ihnen fast zu fliehen, ein steter Mangel wird beweint, damit sie nur der Welt sich desto mehr entziehen da findet erst des Heilands Wort, der höchste Schatz in ihren Herzen Platz ja, jammert ihn des Volkes dort, so muß auch hier sein Herze brechen und über sie den Segen sprechen. | |
Violino in unis. Aria Soprano, Violini I e Violino II, Basso continuo: Die Armen will der Herr umarmen mit Gnaden hier und dort! Er schenket Ihnen aus Erbarmen den höchsten Schatz, das Lebenswort! | Parodiebezug BWV 186a / 4 BC A [5] / 4 |
Recitativo Alto, Basso continuo: Nun mag die Welt mit ihrer Lust vergehen bricht gleich der Mangel ein, doch kann die Seele freudig sein. Wird durch dies Jammertal der Gang zu schwer, zu lang, in Jesu Wort liegt Heil und Segen. Es ist ihres Fußes Leuchte und ein Licht auf ihren Wegen. Wer gläubig durch die Wüste reist, wird durch dies Wort getränkt, gespeist der Heiland öffnet selbst, nach diesem Worte, ihm einst des Paradieses Pforte, und nach vollbrachtem Lauf setzt er den Gläubigen die Krone auf. | |
Aria Soprano, Alto, Oboe I e Violino I, Oboe II e Violino II, Taille (?) e Viola, Basso continuo: Laß, Seele, kein Leiden von Jesu dich scheiden, sei Seele, getreu! Dir bleibt die Krone aus Gnaden zu Lohne, wenn du von Banden des Leibes nun frei. | Parodiebezug BWV 186a / 5 BC A [5] / 5 |
Chorale Soprano, Alto, Tenore, Basso, Oboe I&II, Violino I&II, Viola, Basso continuo: Die Hoffung wart' der rechten Zeit, was Gottes Wort zusagt. wenn das geschehen soll zu Freud, setzt Gott kein gewisse Tage. Er weiß wohl, wenns am besten ist, und braucht an uns kein arge List, des solln wir ihm vertrauen. | Cantus firmus & Choraltext Paul Speratus, 1524 11. Strophe aus "Es ist das Heil uns kommen her" |