Text-, Liedvorlagen, Bibelkonkordanzen und Besetzungsangaben
zu den geistlichen Kantaten Johann Sebastian Bachs
BWV1/2/2a/3 148 EZ ? Textdichter: Textquelle:
Bearbeiter unbekannt Entstehungszeit des Textes: N.B.: (* frühere Annahme der Schreiber sei J. C. Alnikol hatt sich als falsch erwiesen, siehe auch BWV 244), |
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Partiturabschrift Umfeld J.G.Altnikol* (nach 1750?) Kopftitel | ||
Clarino Coro "Bringet dem Herrn Ehre seines Namens, | Bibeltext Psalm 96, 8 - 9 | |
Violino Solo Aria Ich eile, die Lehren |
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Recitativo So, wie der Hirsch nach frischem Wasser schreit, |
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Oboe 1 Aria, Mund und Herze steht dir offen, |
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Recit. Recitativo Bleib auch, mein Gott, in mir |
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Chorale Mel. auf meinen lieben Gott* Il Fine Soli Deo Gloria | N.B.: Cantus firmus & Choraltext anonymus, Lübeck vor 1603 oder Johann Heerman,1630 N.B.: Textvorschlag: |
Appendix;
Evtl.. mögliche Textvorlage Picanders, aus der durch Umarbeitung (Picander ?) der Kantatentext entstanden sein könnte (?):
Der Eifer trieb sie fort. Wo, sprach sie, soll ich
bleiben,
Da mich die Uppigkeit will in das Elend treiben?
Wie sündlich wird der Tag des HErren zuge-
bracht,
Wie laulicht und wie kalt der Gottesdienst geacht!
Sechs Tage magst du, Mensch, nach deinem Wil-
len schalten,
Nur einen hat sich GOtt zur Feyer vorbehalten.
Da sollst du heilig seyn, denn GOtt will in dir ruhn,
Und du in ihm zugleich: Und du machst dir zu thun?
Du willst dich als ein Glied zur Christenheit beken-
nen,
Und dich, bedenck es doch, nach Christi Nahmen
nennen;
Wohlan, so stelle dich bey der Versammlung ein,
Da die Erwehleten des Allerhöchsten seyn.
GOtt schärffet das Geboth, den Sabbath zu vereh-
ren,
Und will ein gantzes Land mit Dampff und Gluth
zerstören,
Das seinen Sabbath schmäht; O! Volck, o!
Stadt, o! Land!
Die Rache hat bereits die Ruthen in der Hand.
* *
*
Mel. JEsu der du meine Seele etc.
1.
WEg, ihr irrdischen Geschäffte,
Ich hab ietzt was anders für,
Alle meiner Seelen Kräffte
Sind, mein JEsu, bloß bey dir.
Alles dichten alles dencken,
Soll ich ietzt zum Himmel lencken,
Denn in meines Hertzens Schrein
Soll des Höchsten Ruhe seyn.
2.
Eilet, ihr behenden Füsse,
Stellet euch im Tempel ein,
Ach! wie lieblich, ach! wie süße
Soll mir GOttes Stimme seyn,
Rede Herr, dein Knecht will hören,
Weil ihm deine Lebens=Lehren
Mehr als Gold und Silber sind,
Und dich dadurch lieb gewinnt.
3.
Wie ein Hirsch aus dürrer Höhle
Nach dem frischen Wassern schreyt,
Ach! so dürstet meine Seele,
GOtt, nach deiner Lieblichkeit.
Denn mein hertzliches Verlangen
Ist allein, dich zu empfangen,
Mein Vergnügen meine Ruh,
Ist sonst niemand, außer du.
4.
Herr, mein Hertze steht dir offen,
Ach! so sencke dich hinein.
Lieben, gläuben, dulden, hoffen,
Soll dein Ruhe=Bette seyn.
Weder Leben, Sterben, Leiden,
Soll uns von einander scheiden,
Weil ich nach dem Geist und Sinn,
In dir eingewurtzelt bin
5.
Oeffne mir auch deine Wunden
O! du Felßen meiner Ruh,
Denn da bring ich meine Stunden
Ewig in Entzückung zu.
Da da werde ich alles haben,
Was mich kan unendlich laben,
Manna hab ich nur an dir,
Wie ich will, so bist du mir.
6.
Reinige mein Hertz und Willen,
Leer es aus von aller Welt.
Laß es mit den Güthern füllen,
Die im Himmel mir bestellt,
Biß ich endlich nach dem Leiden
Mich in deinem Schooße weiden,
Und den besten Ruhe=Tag
Bey dir selber halten mag.
Copyright © 2002 - by Jochen Grob
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Quellen siehe Literaturverzeichnis