Text-, Liedvorlagen, Bibelkonkordanzen und Besetzungsangaben
zu den geistlichen Kantaten Johann Sebastian Bachs

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bach-enblem

BWV1/2/ deest
BWV
2a Anh. I 209
BWV3 1136
BC deest

Textdichter:
Georg Christian Lehms

Textdruck:
Gottgefälliges Kirchen=Opffer, 1711

Entstehungszeit des Textes:
siehe Druck

Werkgeschichte:
EA: mutmasslich Weimar

WA: 16. September 1725

Musik verschollen, evt. von Johann Sebastian Bach.
WA mit verändertem Text wohl zur Trauerfeier für
Johann Christoph von Ponickau in Pomßen am 06. Februar 1727,
nach der Predigt aufgeführt. Vor der Predigt wurde aufgeführt:

BWV3 157.1
BC B 20

 

Liebster Gott, vergisst du mich!
vergisst du mich in meiner Not,
Da sich der bittre Tod
In dieser Wüstenei der Welt
Vor mein Gesichte stellt?
Liebster Gott vergisst du mich?
vergisst du mich, da ich
Nach einem Bisse trachte,
Und hier vor Hunger fast verschmachte?
Liebster Gott, vergisst du mich!
 
Liebster Gott, vergisst du mich!
Herz und Seele will sich scheiden,
Und dies martervolle Leiden
Prest mir heisses Blut heraus:
Ach der Trost ist leider aus,
Und du kränckst mich jämmerlich,
Liebster Gott, vergisst du mich!
 
Bei diesen Worten muß
Ein Schwerde durch meine Seele gehen,
Denn Gott lässt mich ganz trostlos stehen.
 
Es ist genung Herr Jesu laß mich sterben,
Und mein versprochnes Teil
In deinem Himmel erben.
 

Der Tod soll mir mein Angenehmstes sein.

 
Die Zunge schmachtet schon,
Die Lebensgeister fliehn davon,
Und ich kann dies kaum sagen:
Was soll ich mich doch ferner also plagen,
Und meinen Tod lebendig bei mir tragen,
Der Welt Ade vertilget meine Pein.
 
Was soll ich mich doch ferner also plagen,
Und meinen Tod lebendig bei mir tragen,
Der Welt Ade vertilget meine Pein.
 
Weil ich noch lallen kann,
So nimm, o Gott, den letzten Seufzer an:
 
Es ist genung, Herr Jesu laß mich sterben,
Der Tod soll mir mein allerliebstes sein.
 
Choral
Warum betrübst du dich mein Herz etc.
 

Mein Geist erholt sich wieder,
Da mir so süsse Lieder
Duch meine Seele gehn.
Nun hab ich Trost genung,
nun will ich auch bestehn!

 

Hör auf zu winseln und zu klagen,
Hör auf, und fasse dich mit Geist.
Gott läßt dich süssen Trost vernehmen,
Drum darfst du dich nicht ferner grämen:
So lange Gold noch ewig heist,
Darfst du allhier noch nicht verzagen.
D.C.

 

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