AUF'S LAUTENWERCK
Die Lautenwerke Johann Sebastian Bachs und das Lautenclavier

In dieser Liste werden nur die Aufnahmen aufgeführt, bei denen die Lautenwerke auf dem rekonstruierten" Lautenclavier"
bzw. einem andere Tasteninstrument - Cembalo, Clavicord ect. - eingespielt sind.
Die Einspielungen auf Lauten bzw. Gitarren finden sich
bei den Kammermusik Solowerken für Laute.
Das Lautenclavier - auch als Lautenclavicymbel bezeichnet - ist ein Instrument
dessen Aussehen und Aufbau nur aus schriftlichen Dokumenten bekannt ist, z. Bsp.:

- Jacob Adlung (1699-1762):" Anleitung zur musikalischen Gelartheit" von 1758
- Jacob Adlung:" Musica mechanica organoedi"
- Johann Friedrich Agricola (1720-1774), Schüler J. S. Bachs

erhalte hat sich offenbar solch ein Instrument leider nicht.

Es handelt sich wohl um ein cembaloartiges, mit Darmsaiten bezogenes Instrument, mit einem der Laute sehr
ähnlichem Klang. Zwei solcher Instrument befanden sich im Besitz Johann Sebastian Bachs (siehe Nekrolog.)
Eines wurde laut Agricola wohl von Zacharias Hildebrandt gebaut. Sie stammten wohl häufig aus der Gegend um Nürnberg
Ebenso wird der jenaer Cousin J. S. Bachs, Johann Nikolaus Bach II (1669-1753) mit der Erfindung und
dem Bau von Lautenclavieren in Verbindung gebracht.
Aufgrund der schriftlichen Informationen wurde mittlerweile versucht dieses Instrument zu rekonstruieren
und die Werke "Auf's Lautenwerk" auf solchen rekonstruierten Instrumenten eingespielt.
Mittlerweile werden auch eine Reihe der traditionellen Tasten-/Orgelwerke auf den rekonstruierten Lautenclavieren eingespielt.
Einen entsprechenden Hinweis auf das Instrument findet sich bei diesen Werke.

siehe auch unter Johann Nicolaus Bach II

 

BWV
BC
Nummer

Titel

Entstehungs-
geschichte

CD

Notenausgabe

N.B.:

BWV 996

Suite E-Dur
(Lautenwerk)

EZ:
ungewiß älteste
Abschrift um
1714 - 1717
wohl Köthen
Besetzungsangabe
nach der
überlieferten
Abschrift von
Johann Gottfried
Walther
" aufs Laute Werck"
also auf dem
Lautenclavier
zu spielen,
evt. Tastenwerk?

Christiane Wuyts
Bach Edition
II/8
Brilliant Classics
=
Digipro
1988
Cembalo

 

 

 

 

 

Robert Hill
Edition
Bachakademie
Vol. 109
hänssler
1998
Lautenclavier

 

 

   

Benjamin Alard
The complete works for keyboard
Vol. 03; CD 03/03
harmonia mundi
HMM 902457.59
AD 09/2019
EV 2020

Cembalo

  

BWV 997

Partita c-moll

EZ:
ca. 1740
Besetzung:
Laute,
Lautenclavier ?,
ungewöhnliche
Notation in den
Sätze 1 - 4
(Diskant tiefoktaviert)
und für Laute,
Satz 5 normal
notiert für
Lautenclavier.
Intavoliert von dem
Lautenist & Notar Johann Christian
Weyrauch,
andere Abschriften weisen auf'
Tasteninstrumente hin.

Robert Hill
Edition
Bachakademie
Vol. 109
hänssler
1998

Lautenclavier

 

 

BWV 998

Praeludium & Fantasie c-moll
(Lautenwerk)

EZ:
1735 bis Mitte
1740-Jahre
In Bachs eigener
Handschrift
überliefert,
> pour la Luthò Cembalo<
bezeichnet.

Wanda Landowska
AD 02.05.1946
EV ?
WV 2022
Profil Hännsler
10 CD PH22027
CD 01/10
(10 CDs)
Cembalo

 

 

     

Kenneth Gilbert
DGG Archiv
Produktion
1984

Cembalo

   

 

 

 

Robert Hill
Edition
Bachakademie
Vol. 109
hänssler
1998

Lautenclavier

 

 

BWV 999

Praeludium c-moll
(Lautenwerk)

EZ:
Komposition wohl
Köthen
um 1717-1723
Einzige Abschrift
von
Johann Peter
Kellner um 1727

Christine Jaccottett
Intercord
1984

Cembalo

 

 

 

 

 

Kenneth Gilbert
DGG Archiv
Produktion
1984

Cembalo

 

 

 

 

 

Richard Egarr
EMI
1995

Cembalo

 

 

 

 

 

Robert Hill
Edition
Bachakademie
Vol. 109
hänssler
1998

Lautenclavier

 

 

 

 

 

Pieter-Jan Belder
Bach Edition
II/22
Brilliant Classics
=
Arts Music
1999

Cembalo

 

 

     

Benjamin Alard
The complete works for keyboard
Vol. 08; CD 03/03
harmonia mundi
HMM 902469.71
AD 06/2021
EV 2023

Cembalo

   

BWV 1006a

Partita E-Dur

EZ:
um 1736/1737
st
copulationem"

Zusatz
" Suite pour le Clavecin"
ist von unbekannter,
fremder Hand

Robert Hill
Edition
Bachakademie
Vol. 110
hänssler
1999

Lautenclavier

 

Besetzung mit
Laute quellenkundlich
nicht belegt, aber wahrscheinlich.

Autographe
Niederschrift durch
Bach, ob dieser selber der Bearbeiter ist,
ist aber umstritten.

Praeludium der Sonate
für Violine solo
BWV 1006 wurde auch umgearbeitet zur Sinfonia der Ratswahlkantate
BWV 29
" Wir danken dir Gott,
wir danken dir" 1731.

Ebenso Verwendung in der Trauungskantate
BWV 120a "Herr Gott, Beherrscher aller Dinge" 11729.
Da als
Sinfonia des 2.-Teils "Secunda Parte post copulationem"

 

Copyright © 2002 - by Jochen Grob
Alle Angaben ohne Gewähr.
Fehler und Irrtümer vorbehalten

Quellen siehe Literaturverzeichnis

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