Eingangspsalm, Epistel und Evangeliums
zum Sonntag Trinitatis
in der Ordnung der Bach-Zeit

 

Eingangspsalm
Psalm 27
Trost und Lust an Gott
und seinen Wort

 

Luther-Bibel 1545
 

 

Revidierte Bibel-Ausgabe 1972
 

    1 Ein Psalm Dauids.
DER HERR ist mein Liecht vnd mein Heil
Fur wem solt ich mich fürchten? Der HERR ist meines lebens Krafft
Fur wem solt mir grawen?

    2 Darumb so die Bösen
meine Widersacher vnd Feinde
an mich wöllen mein fleisch zu fressen
Müssen sie anlauffen vnd fallen.

    3 WEnn sich schon ein Heer wider mich legt
so fürchtet sich dennoch mein Hertz nicht
Wenn sich Krieg wider mich erhebt
so verlasse ich mich auff Jn.

    4 EJns bitte ich vom HERRN
das hette ich gerne
Das ich im Hause des HERRN
bleiben möge mein leben lang
Zu schawen die schöne Gottesdienst des HERRN
vnd seinen Tempel zubesuchen.

5 DEnn er deckt mich in seiner Hütten zur bösen zeit
Er verbirget mich heimlich in seinem Gezelt
Vnd erhöhet mich auff eim felsen.

    6 Vnd wird nu erhöhen mein Heubt
vber meine Feinde die vmb mich sind
So wil ich in seiner Hütten Lob opffern
Jch wil singen vnd lobsagen dem HERRN.

    7 HERR höre meine stim wenn ich ruffe
Sey mir gnedig vnd erhöre mich.

8 MEin hertz helt dir fur dein Wort
Jr solt mein Andlitz süchen
Darumb suche ich auch HERR dein Andlitz.

    9 Verbirge dein Andlitz nicht fur mir
vnd verstosse nicht im zorn deinen Knecht
Denn du bist meine Hülffe. Las mich nicht
vnd thu nicht von mir die Hand ab
Gott mein Heil.

    10 Denn mein Vater vnd meine Mutter verlassen mich
Aber der HERR nimpt mich auff.

    11HERR weise mir deinen Weg
vnd leite mich auff richtiger Ban
Vmb meiner Feinde willen.

    12 Gib mich nicht in den willen meiner Feinde
Denn es stehen falsche Zeugen wider mich
vnd thun mir vnrecht on schew.

    13 JCh gleub aber doch
das ich sehen werde
Das Gut des HERRN im Lande der Lebendigen.

    14 HArre des HERRN
sey getrost vnd vnuerzagt
Vnd harre des HERRN.

 

    1 Ein Psalm Davids.
Der HERR ist mein Licht und mein Heil;
vor wem sollte ich mich fürchten! Der HERR ist meines Lebens Kraft;
vor wem sollte mir grauen!

    2 Wenn die Übeltäter an mich wollen,
um mich zu verschlingen
meine Widersacher und Feinde,
sollen sie selber straucheln und fallen.

    3 Wenn sich auch ein Heer wider mich lagert,
so fürchtet sich dennoch mein Herz nicht;
wenn sich Krieg wider mich erhebt,
so verlasse ich mich auf ihn.

    4 Eins bitte ich vom HERRN,
das hätte ich gerne:
daß ich im Hause des HERRN
bleiben könne mein Leben lang,
zu schauen die schönen Gottesdienste des HERRN
und seinen Tempel zu betrachten.

    5 Denn er deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit,
er birgt mich im Schutze seines Zeltes
und erhöht mich auf einen Felsen.

    6 Und nun erhebt sich mein Haupt
über meine Feinde, die um mich her sind;
darum will ich Lob opfern in seinem Zelt,
ich will singen und Lob sagen dem HERRN.

    7 HERR, höre meine Stimme, wenn ich rufe;
sei mir gnädig und erhöre mich!

    8 Mein Herz hält dir vor dein Wort:
"Ihr sollt mein Antlitz suchen."
Darum suche ich auch, HERR, dein Antlitz.

    9 Verbirg dein Antlitz nicht vor mir
verstoße nicht im Zorn deinen Knecht;
Denn du bist meine Hilfe. verlaß mich nicht
und tue die Hand nicht von mir ab,
Gott, mein Heil!

    10 Denn mein Vater und meine Mutter verlassen mich;
aber der HERR nimmt mich auf.

    11 HERR, weise mir deinen Weg
und leite mich auf ebener Bahn
um meiner Feinde willen.

    12 Gib mich nicht preis den Willen meiner Feinde;
Denn es stehen falsche Zeugen wider mich auf
und tun mir Unrecht ohne Scheu.

    13 Ich glaube aber doch,
daß ich sehen werde
das Güte des HERRN im Lande der Lebendigen.

    14 Harre des HERRN!
Sei getrost und unverzagt
und harre des HERRN!

 

Epistel-Text
Römerbrief 11, 33 - 36
Lobpreis der Wunderwege Gottes

 

33 O welch ein tieffe des reichthums beide der weisheit vnd erkentnis Gottes.
Wie gar vnbegreifflich sind seine gerichte vnd vnerforschlich seine wege.

34
Denn wer hat des HERRN sinn erkand? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen
35 Oder wer hat jm was zuuor gegeben das jm werde wider vergolten?
36
Denn von jm vnd durch jn vnd in jm sind alle ding Jm sey Ehre in ewigkeit
AMEN.

 

33 O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes!
Wie gar unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege!

34
Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen?
35
Oder wer hat ihm etwas zuvor gegeben, daß ihm werde wieder vergolten?
36
Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit!
Amen.

 

Evangliums-Text
Johannes-Evangelium 3, 1 - 15
Jesus und Nikodemus

 

1 ES war aber ein Mensch vnter den Phariseern mit namen Nicodemus
ein Oberster vnter den Jüden.

2
Der kam zu Jhesu bey der nacht vnd sprach zu jm Meister
Wir wissen das du bist ein Lerer
von Gott komen Denn niemand kan die Zeichen thun die du thust
Es sey denn Gott mit jm.

3
JHesus antwortet vnd sprach zu jm Warlich warlich Jch sage dir
Es sey denn das jemand von newen geborn werde
kan er das reich Gottes nicht sehen.

4
Nicodemus spricht zu jm Wie kan ein Mensch geboren werden wenn er alt ist?
Kan er auch widerumb in seiner Mutterleib gehen vnd geborn werden?

5
Jhesus antwortet Warlich warlich Jch sage dir
Es sey denn das jemand geboren werde
aus dem Wasser vnd Geist so kan er nicht in das reich Gottes komen

Was vom Fleisch geborn wird das ist fleisch
Vnd was vom Geist geboren wird das ist geist.

7
LAS dichs nicht wundern das ich dir gesagt habe
Jr müsset von newen geborn werden.'

8
Der Wind bleset wo er wil vnd du horest sein sausen wol
Aber du weist nicht von wannen er kompt
vnd wo hin er feret. Also ist ein jglicher der aus dem Geist geborn ist.

9
Nicodemus antwortet vnd sprach zu jm Wie mag solchs zugehen?
10
Jhesus antwortet vnd sprach zu jm Bistu ein Meister in Jsrael vnd weissest das nicht?
11
Warlich warlich ich sage dir Wir reden das wir wissen vnd zeugen
das wir gesehen haben Vnd jr nemet vnser zeugnis nicht an.

12
Gleubt jr nicht wenn ich euch von jrdischen dingen sage
Wie würdet jr gleuben wenn ich euch von Himelischen dingen sagen würde.

13
VND niemand feret gen himel denn der vom Himel ernider komen ist
nemlich des menschen Son der im Himel ist.

14
Vnd wie Moses in der Wüsten eine Schlange erhöhet hat
Also mus des menschen Son erhöhet werden

15
Auff das Alle die an jn gleuben nicht verloren werden Sondern das ewige Leben haben.

 

1 Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nicodemus,
ein Oberster unter den Juden.

2
Der kam zu Jesus bei der Nacht und sprach zu ihm:
Meister, wir wissen, daß du bist ein Lehrer,
von Gott gekommen denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust,
es sei denn Gott mit ihm.

3
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir:
Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde,
so kann er das Reich Gottes nicht sehen.

4
Nicodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist?
Kann er auch wiederum in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden?

5
Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir:
Es sei denn, daß jemand geboren werde aus
Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.

6
Was vom Fleisch geboren wird, das ist Fleisch
und was vom Geist geboren wird, das ist Geist.

7
Laß dich's nicht wundern, daß ich dir gesagt habe:
Ihr müsset von neuem geboren werden.

8
Der Wind bläset, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl
aber du weißt nicht, woher er kommt
und wohin er fährt. So ist ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist.

9
Nicodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie kann solches zugehen?
10
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Bist du ein Meister in Israel und weißt das nicht?
11
Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen und bezeugen,
was wir gesehen haben ihr aber nehmet unser Zeugnis nicht an.

12
Glaubt ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage,
wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen Dingen sage?

13
Und niemand fährt vom Himmel, denn der vom Himmel herniedergekommen ist,
nämlich des Menschen-Sohn.

14
Und wie Moses in der Wüste die Schlange erhöht hat,
so muß des Menschen Sohn erhöhet werden,
15
auf das alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.

Bibeltext-Quellen:
Lutherausgabe 1545 in originaler Schreibweise wiedergegeben nach:
- Digitale Bibliothek Band 29: Die Luther-Bibel

- Volksbibel der Deutschen Bibelgesellschaft Stuttgart, 1972

Copyright © 2002 - by Jochen Grob
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