Eingangspsalm, Epistel und Evangeliumstext
zum Sonntag Trinitatis
in der Ordnung der Bach-Zeit

 

Eingangspsalm
Psalm 70
Davids Bitte um Hilfe wider die Feinde

 

Luther-Bibel 1545
 

 

Revidierte Bibel-Ausgabe 1972
 

1 Ein Psalm Dauids
vor zu singen
zum Gedechtnis.

2 EJle Gott mich zu erretten
HERR mir zu helffen.
Es müssen sich schemen vnd zu schanden werden
Die nach meiner Seelen stehen.

3 Sie müssen zu rück keren vnd gehönet werden
Die mir vbels wündschen.

4 Das sie müssen widerumb zuschanden werden
Die da vber mich schreien
Da
da.

5 FRewen vnd frölich müssen sein an dir
die nach dir fragen
Vnd die dein Heil lieben
jmer sagen
Hoch gelobt sey Gott.

6 Jch aber bin elend vnd arm
Gott eile zu mir
Denn du bist mein Helffer vnd Erretter
mein Gott verzeuch nicht.

 

 

1 VON DAVID,
VORZUSINGEN,
ZUM GEDENKOPFER.

2 Eile, Gott mich zu erretten,
HERR, mir zu helfen!
3 Es sollen sich schämen und zuschanden werden,
die mir nach dem Leben trachten;

sie sollen zurück weichen und zum Spott werden.
die mir Übles wünschen;

4 sie sollen umkehren um ihrer Schande willen,
die über mich schrien:
Da,
da!

5 Laß deiner sich freuen und fröhlich sein
alle, die nach dir fragen;
und die dein Heil lieben,
laß allewege sagen:
Hoch gelobt sei Gott!

6 Ich aber bin elend und arm;
Gott, eile zu mir!
Du bist mein Helfer und Erretter;
HERR, säume nicht!

 

 

Epistel-Text
Galather 3, 15 - 22
Die Gerechtigkeit des Glaubens
Die Aufgaben des Gesetzes

 

15 LJeben Brüder Jch wil nach menschlicher weise reden.
Verachtet man doch eines Menschen testament nicht (wenn es bestetiget ist) vnd thut auch nichts dazu.

16
Nu ist je die Verheissung Abrahe vnd seinem Samen zugesagt.
Er spricht nicht durch die Samen als durch viele
sondern als durch einen Durch deinen Samen welcher ist Christus.

17
Jch sage aber dauon Das Testament das von Gott zuuor bestetiget ist auff Christum wird nicht auffgehaben
das die Verheissung solte durchs Gesetz auffhören welches gegeben ist vber vierhundert vnd dreissig jar hernach.

18
Denn so das Erbe durch das Gesetz erworben würde So würde es nicht durch Verheissunge gegeben
Gott aber hats Abraham durch Verheissung frey geschenckt.

19
WAs sol denn das Gesetz1? Es ist dazu komen vmb der Sünde willen Bis der Samen keme
dem die Verheissunge geschehen ist Vnd ist gestellet von den Engeln durch die hand des Mitlers

20
Ein mitler aber ist nicht eines einigen mitler Gott aber ist einig.
21
Wie? Jst denn das Gesetz wider Gottes verheissen? Das sey ferne. Wenn aber ein Gesetz gegeben were
das da kündte lebendig machen So keme die Gerechtigkeit warhafftig aus dem Gesetze.

22
Aber die Schrifft hat es alles beschlossen vnter die Sünde
Auff das die verheissung keme durch den glauben an Jhesum Christum gegeben denen die da gleuben.

 

 

15 Liebe Brüder, ich will nach menschlicher Weise reden:
Man hebt doch eines Menschen Testament nicht auf, wenn es bestätigt ist, und tut auch nichts dazu.

16
Nun ist die Verheißung Abraham zugesagt und " seinem Nachkommen" ,
es heißt nicht: und den Nachkommen, als gälte es vielen,
sondern es gilt einem: "und deinem Nachkommen" welcher ist Christus.

17
Ich meine aber dies: Das Testament, das von Gott zuvor bestätigt ist, wird nicht aufgehoben
durch das Gesetz, welches vierhundertdreißig Jahre hernach gegeben ist, so daß die Verheißung zunichte würde.

18
Denn wenn das Erbe durch das Gesetzt erworben würde, so würde es nicht durch Verheißung gegeben
Gott aber hat es Abraham durch Verheißung frei geschenkt.

19
Was soll nun das Gesetz? Es ist hinzugekommen um der Sünde willen, bis der Nachkomme da sei,
dem die Verheißung gilt, und zwar ist es verordnet von Engeln durch die Hand eines Mittlers.

20
Der Mittler aber ist nicht eines einzigen Mittler, Gott aber ist nur einer.
21
Wie? Ist denn das Gesetz wider Gottes Verheißung? Das sei ferne! Denn nur wenn ein Gesetz gegeben wäre,
das da könnte lebendig machen, käme die Gerechtigkeit wahrhaftig aus dem Gesetz.

22
Aber die Schrift hat alles beschlossen unter die Sünde,
auf daß die Verheißung durch den Glauben an Jesus Christus gegeben würde denen, die da glauben.

 

 

Evangeliums-Text
Lukas-Evangelium 10, 25 - 37
Vom barmherzigen Samariter

 

25 VND sihe da stund ein Schrifftgelerter auff versucht jn vnd sprach Meister
Was mus ich thun das ich das ewige Leben ererbe?

26
Er aber sprach zu jm Wie stehet im Gesetz geschrieben? Wie liesestu?
27
Er antwortet vnd sprach Du solt Gott deinen HERRN lieben von gantzem hertzen von gantzer seele
von allen krefften vnd von gantzem gemüte Vnd deinen Nehesten als dich selbs.

28
Er aber sprach zu jm Du hast recht geantwortet Thue das so wirstu leben.

29 ER aber wolt sich selbs rechtfertigen vnd sprach zu Jhesu Wer ist denn mein Nehester?
30
Da antwortet Jhesus vnd sprach Es war ein Mensch der gieng von Jerusalem hin ab gen Jericho
vnd fiel vnter die Mörder Die zogen jn aus vnd schlugen jn vnd giengen dauon vnd liessen jn halb tod liegen.

31
Es begab sich aber on gefehr das ein Priester dieselbige strasse hin ab zoch vnd da er jn sahe gieng er fur vber. 32 Desselbigen gleichen auch ein Leuit da er kam bey die Stet vnd sahe jn gieng er fur vber
33
EJn Samariter aber reiset vnd kam da hin vnd da er jn sahe jamerte jn sein
34
gieng zu jm verband jm seine Wunden vnd gos drein Ole vnd Wein
vnd hub jn auff sein Thier vnd füret jn in die Herberge vnd pfleget sein.

35
Des andern tages reiset er vnd zoch eraus zween Grosschen vnd gab sie dem Wirte
vnd sprach zu jm Pflege sein Vnd so du was mehr wirst darthun
wil ich dirs bezalen wenn ich widerkome.

36
Welcher dünckt dich der vnter diesen dreien der Nehest sey gewesen dem der vnter die Mörder gefallen war? 37 Er sprach Der die barmhertzigkeit an jm that. Da sprach Jhesus zu jm So gehe hin vnd thu des gleichen.

 

 

25 Und siehe, da stand ein Schriftgelehrter auf, versuchte ihn und sprach: Meister,
was muß ich tun, daß ich auch das ewige Leben ererbe?

26
Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Wie ließest du?
27
Er antwortete:" Du sollst Gott, deinen Herren, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele,
von allen Kräften und von ganzem Gemüte und deinen Nächsten wie dich selbst"

28
Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet tue das, so wirst du leben.

29 Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster?
30
Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jerich
und fiel unter die Räuber die zogen ihn aus und schlugen ihn und gingen davon und ließen ihn halbtot liegen.

31
Es begab sich aber von ungefähr, daß ein Priester dieselbe Straße hinzog und da er ihn sah, ging er vorüber.
32
Desgleichen auch ein Levit da er kam zu der Stätte und sah ihn, ging er vorüber.
33
Ein Samariter aber reiste und kam dahin und da er ihn sah, jammerte ihn sein,

34
ging zu ihm, goß Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm
und hob ihn auf sein Tier und führte ihn in eine Herberge und pflegte sein.

35
Des andern Tages zog er heraus zwei Silbergroschen und gab sie dem Wirte
und sprach zu ihm: Pflege sein, und so du was mehr wirst dartun,
will ich dir's bezahlen, wenn ich wiederkomme.

36
Welcher dünkt dich, der unter diesen dreien der Nächste gewesen dem, der unter die Räuber gefallen war?
37
Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So gehe hin und tue desgleichen!

 

Bibeltext-Quellen:
Lutherausgabe 1545 in originaler Schreibweise wiedergegeben nach:
- Digitale Bibliothek Band 29: Die Luther-Bibel

- Volksbibel der Deutschen Bibelgesellschaft Stuttgart, 1972

Copyright © 2002 - by Jochen Grob
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