Eingangspsalm, Epistel und Evangeliumstext
zum Sonntag Trinitatis
in der Ordnung der Bach-Zeit

 

Eingangspsalm
Psalm 34
Danksagung für Gottes Freundlichkeit

 

Luther-Bibel 1545
 

 

Revidierte Bibel-Ausgabe 1972
 

1 Ein Psalm Dauids
Da er sein geberde verstellet für Abimelech
der jn von sich treib
vnd er weggieng.

2 JCh wil den HERRN loben alle zeit
Sein Lob sol jmerdar in meinem munde sein.

3 Meine Seele sol sich rhümen des HERRN
Das die Elenden hören
vnd sich frewen.

4 PReiset mit mir den HERRN
Vnd lasst vns mit einander seinen Namen erhöhen.

5 DA ich den HERRN sucht
antwortet er mir
Vnd errettet mich aus aller meiner furcht.

6 WElche jn ansehen vnd anlauffen*
Der angesicht wird nicht zu schanden.

7 DA dieser Elender rieff
höret der HERR
Vnd halff jm aus allen seinen nöten.

8 DEr Engel des HERRN lagert sich vmb die her
so jn fürchten
Vnd hilfft jnen aus.

9 SChmeckt vnd sehet
wie freundlich der HERR ist
Wol dem
der auff jn trawet.

10 FVrchtet den HERRN jr seine Heiligen
Denn die jn fürchten
haben keinen Mangel.

11 Die Reichen müssen darben vnd hungern
Aber die den HERRN suchen
haben keinen mangel an
jrgent einem Gut.

12 Kompt her Kinder höret mir zu
Jch wil euch die furcht des HERRN leren.

13 Wer ist der gut Leben begert? Vnd gerne gute Tage hette?

14 Behüte deine Zunge** fur bösem
Vnd deine Lippen
das sie nicht falsch reden.

15 Las vom bösen vnd thu guts
Suche friede
vnd jage jm nach.

16 Die Augen des HERRN sehen auff die Gerechten
Vnd seine Ohren auff jr schreien.

17 Das Andlitz aber des HERRN stehet vber die so Böses thun
Das er jr Gedechtnis ausrotte*** von der Erden.

18 WEnn die (Gerechten) schreien
so höret der HERR
Vnd errettet sie aus all jrer Not.

19Der HERR ist nahe bey denen
die zubrochens hertzen sind
Vnd hilfft denen die zurschlagen Gemüt haben.

20 DEr Gerecht mus viel leiden
Aber der HERR hilfft jm aus dem allen.

21 Er bewaret jm alle seine Gebeine
Das der nicht eins zubrochen wird.

22 Den Gottlosen wird das vnglück tödten
Vnd die den Gerechten hassen werden schuld**** haben.

23 DEr HERR erlöset die Seele seiner Knechte
Vnd all die auff jn trawen
werden keine schuld
haben.

 

* Die sich zu jm dringen vnd gleich vberfallen
Wie die geilende Fraw den Richter
Luc. 18. Oder wie Wasser da her fliessen mit hauffen vnd sturmen.
Denn er hats gern das man suche klopffe vnd poliere mit beten on ablassen.

** Das ist
Fleuch falsche Lere
vnd thu guts
vnd leide dich.

*** Das man nichts mehr von jnen helt.

**** Id est, Perdentur sicut rei.

 

1 VON DAVID;
ALS ER SICH WAHNSINNIG STELLTE VOR ABIMELECH
UND DIESER IHN VON SICH TRIEB
UND ER WEGGING:

2 Ich will den HEERN loben allezeit;
sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.

3 Meine Seele soll sich rühmen des HEERN,
daß es die Elenden hören
und sich freuen.

4 Preiset mit mir den HERRN
und laßt uns miteinander seinen Namen erhöhen!.

5 Als ich den HERRN suchte,
antwortete er mir
und errettet mich aus aller meiner Furcht.

6 Die auf ihn sehen, werden strahlen vor Freude,
und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden.

7 Als einer im Elend rief,
hörte der HERR
und half ihm aus allen seinen Nöten.

8 Der Engel des HEEREN lagert sich um die her
die ihn fürchten,
und hilft ihnen heraus.

9 Schmecket und sehet
wie freundlich der HERR ist
Wohl dem
der auf ihn trauet.

10 Fürchtet den HEERN, ihr seine Heiligen!
Denn die ihn fürchten
haben keinen Mangel.

11 Reiche müssen darben und hungern
Aber die den HERRN suchen
haben keinen Mangel
an irgendeinem einem Gut.

12 Kommt her, ihr Kinder, höret mir zu1
Ich will euch die Furcht des HERRN lehren.

13 Wer möchte gern gut leben? Und schöne Tage sehen?

14 Behüte deine Zunge vor dem Bösem
und deine Lippen,
daß sie nicht Trug reden.

15 Laß ab vom Bösen und tu Gutes;
Suche Frieden
und jage ihm nach.

16 Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten
und seine Ohren auf ihr Schreien.

17 Das Angesicht des HERRN steht wider alle, die Böses tun
daß er ihre Namen ausrotte von der Erden.

18 Wenn die Gerechten schreien,
so hört der HERR
und errettet sie aus all ihrer Not.

19 Der HERR ist nahe denen,
die zerbrochenen Herzens sind,
und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben.

20 Der Gerecht muß viel erleiden
aber aus alledem hilft ihn der HERR.

21 Er bewahret ihm alle seine Gebeine
daß nicht eines zerbrochen wird.

22 Den Gottlosen wird das Unglück töten
und die den Gerechten hassen, fallen in Schuld.

23 Der HERR erlöst das Leben seiner Knechte
und alle, die auf ihn trauen,
werden frei von Schuld.

 

Epistel-Text
2. Korinther 3, 4 - 11
Die Herlichkeit des Dienstes am neuen Bund

 

4 Ein solch vertrawen aber haben wir durch Christum zu Gott
5
Nicht das wir tüchtig sind von vns selber etwas zu dencken als von vns selber
Sondern das wir tüchtig sind ist von Gott

6
welcher auch vns tüchtig gemacht hat das Ampt zu füren des newen Testaments
Nicht des Buchstabens sondern des Geistes.
Denn der Buchstaben tödtet Aber der Geist machet lebendig.
7 SO aber das Ampt das durch die Buchstaben tödtet
vnd in die Steine ist gebildet Klarheit hatte
also das die kinder Jsrael nicht kundten ansehen das angesichte Mosi
vmb der klarheit willen seines angesichtes die doch auffhöret

8
Wie solte nicht viel mehr das Ampt das den Geist gibt Klarheit haben?
9
Denn so das Ampt das die Verdamnis prediget klarheit
hat viel mehr hat das Ampt das die Gerechtigkeit prediget vberschwengliche klarheit.

10
Denn auch jenes teil das verkleret war ist nicht fur klarheit zu achten
Gegen dieser vberschwenglichen klarheit.

11
Denn so das klarheit hatte
das da auffhöret Viel mehr wird das klarheit haben das da bleibet.

 

4 Ein solche Vertrauen aber haben wir durch Christus zu Gott.
5
Nicht daß wir tüchtig sind von uns selber, etwas zu erdenken als von uns selber
sondern daß wir tüchtig sind, ist von Gott,

6
welcher uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes,
nicht des Buchstabens , sondern des Geistes.
Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.

7
Wenn aber schon das Amt, das mit Buchstaben in den Stein gehauen war
und das doch nur den Tod bringt, Herrlichkeit hatte,
so daß die Kinder Israel das Angesicht des Mose nicht konnten ansehen
um der Herrlichkeit willen auf seinem Angesicht, die doch aufhört,

8
wie sollte nicht viel mehr das Amt, das den Geist gibt, Herrlichkeit haben?
9
Denn wenn das Amt, das die Verdammnis predigt, Herrlichkeit hat,
wieviel mehr hat das Amt, das die Gerechtigkeit predigt, überschwengliche Herrlichkeit.

10
Ja, die Herrlichkeit dort ist nimmer mehr für Herrlichkeit zu achten
gegen die überschwengliche Herrlichkeit hier.

11
Denn wenn das Herrlichkeit hatte,
was da aufhört, wieviel mehr wird das Herrlichkeit haben, was da beleibt

 

Evangeliums-Text
Markus-Evangelium 7, 31 - 37
Heilung eines Taubstummen

 

31 VND da er wider ausgieng von den grentzen Tyri vnd Sidon kam er an das Galileische meer
mitten vnter die grentze der zehen Stedte.

32
Vnd sie brachten zu jm einen Tauben der Stum war vnd sie baten jn das er die Hand auff jn legte.
33
Vnd er nam jn von dem Volck besonders vnd legete jm die Finger in die Ohren
vnd spützet vnd rüret seine Zunge

34
vnd sahe auff gen Himel seufftzet vnd sprach zu jm Hephethath das ist thu dich auff.
35
Vnd als bald thaten sich seine Ohren auff vnd das band seiner Zungen ward los vnd redet recht.
36
Vnd er verbot jnen sie soltens niemand sagen. Je mehr er aber verbot je mehr sie es ausbreiteten
37
vnd wunderten sich vber die mass vnd sprachen Er hats alles wol gemacht
Die Tauben macht er hörend vnd die Sprachlosen redend.

 

31 Und da er wieder fortging aus der Gegend von Tyrus, kam er durch Sidon an das Galiläische Meer,
mitten in das Gebiet der zehn Städte.

32
Und sie brachten zu ihm einen, der taub und stumm war, und sie baten ihn, daß er die Hand auf ihn legte.
33 Und er nahm ihm von dem Volk besonders und legte ihm die Finger in die Ohren
und berührte mit Speichel seine Zunge

34
und sah auf gen Himmel, seufzte und sprach zu ihm: Hephatha! das ist: Tu dich auf!
35
Und alsbald taten sich seine Ohren auf, und das Band seiner Zunge ward los, und er redete recht.
36
Und er gebot ihnen, sie sollten's niemand sagen. Je mehr er aber verbot, desto mehr breiteten sie es aus.
37
Und sie wunderten sich über die Maßen und sprachen:
die Tauben macht er hören und Sprachlose reden.

 

Bibeltext-Quellen:
Lutherausgabe 1545 in originaler Schreibweise wiedergegeben nach:
- Digitale Bibliothek Band 29: Die Luther-Bibel

- Volksbibel der Deutschen Bibelgesellschaft Stuttgart, 1972

Copyright © 2002 - by Jochen Grob
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